Doppelkronentechnik

Doppelkronentechnik – eine Alternative zu Klammerprothesen.

Klammerprothesen finden ihren Halt im Mund mittels Metallklammern an noch vorhandenen Zähnen. Diese Klammern, aus gebogenem Draht oder gegossen – aus einer Nichtedelmetall(NEM)-Legierung, liegen am Zahn an und sind in der Regel sichtbar – ein Gegenüber sieht also, dass man Zahnprothesenträger ist. Mit der Doppelkronentechnik vermeidet man Beides – sowohl die sichtbare Klammer als auch den geringeren Tragekomfort („Spüren“ der Klammer am Zahn).

Hinzu kommt noch, dass man beim Herausnehmen der Klammerprothese (z. B. zur Reinigung nach dem Essen) die Klammern verbiegen oder sogar abbrechen kann (z. B. bei Einschränkung der Handmotorik). Sofern es die Zahnsubstanz zulässt, ist hier die Doppelkronentechnik das „Gegen“-Mittel der Wahl.

Der Gesetzgeber bezuschusst, unter ganz bestimmten Voraussetzungen, zwei Doppelkronen je Kiefer. Bei der Doppelkronentechnik unterscheidet man wiederum zwei Kronenarten – die Teleskop- und die Konuskrone.

In beiden Fällen wird eine gegossene Metallkappe über dem präparierten Zahnstumpf hergestellt (Primärkrone), die fest auf dem Stumpf zementiert wird und auf Dauer im Mund verbleibt. Über diese Primärkrone fertigt der Zahntechniker eine zweite Krone (Sekundärkrone), die sich passgenau über die Primärkrone schiebt. Die Sekundärkrone ist fest mit dem herausnehmbaren Zahnersatz verbunden und erfüllt durch ihre Klemmwirkung (Friktion) die Aufgabe einer Klammer.

Der Unterschied zwischen einer Teleskop- und einer Konuskrone besteht in der Art, wie sie hergestellt wird

Die am aller häufigsten vorkommende Teleskop(sekundär)krone sitzt auf einer parallel gefrästen Primärkrone. Im Gegensatz dazu sitzt eine Konus(sekundär)krone auf einer konisch gefrästen Primärkrone, deren Fräswinkel einen höheren (2°) oder weniger (8°) hohen Halt des Zahnersatzes ergibt. Den Kompromiss, eine Konuskrone herstellen zu lassen, trifft der Zahnarzt, falls er feststellen muss, dass die Form und die Stellung des Zahnes, der die Krone tragen soll, keine parallele Fräsung zulässt. Hintergrund: nur parallele Kronen lassen sich gemeinsam und gleichmäßig/zeitgleich über die Primärkronen setzen – d. h. Sie müssen eine gemeinsame „Einschubrichtung“ haben.

Sowohl Teleskop- als auch Konussekundärkronen gibt es insgesamt nur aus Metall (NEM oder hochgoldhaltig) oder aus Metall und zahnfarben verblendet (aus Komposit (vollständig oder nur zum Teil)).

Andererseits kann man Primärkronen auch aus Zirkonoxid (Biokompatibilität!!) herstellen. Primärkronen aus Zirkonoxid in Verbindung mit einem Sekundärkäppchen aus Galvanogold schließen eine Unverträglichkeit praktisch aus.

Doppelkronentechnik
Handgefräste Primärkronen aus Nichtedelmetall