Die unterschiedlichen Versorgungsarten in der Zahntechnik

Die Zahntechnik kennt seit jeher zwei Formen, um Zähne oder Zahnteile zu ersetzten.
Die wohl älteste Form des Zahnersatzes ist das Ersetzen von fehlenden Zähnen mittels einer jederzeit wieder herausnehmbaren Konstruktion. In altägyptischen Schriften fand man Hinweise, dass in dieser Hochkultur bereits vor über 3.500 Jahren Zähne mittels einer Mischung aus Honig und Mineralien wieder „angeklebt“ wurden. Die Etrusker, Phönizier oder die Maya trugen Zahnersatz aus Elfenbein oder Horn – das belegen Funde und Beschreibungen aus dieser Zeit. Diese Materialien wurden mit Golddraht an den noch verbliebenen Zähnen befestigt.

„Herausnehmbaren“ Zahnersatz kennen wir noch heute und zwar im Form von Teilprothesen mit Klammern aus Metall (aus Draht oder Legierung) oder in Form von Totalprothesen, falls dem Patienten alle Zähne im Kiefer fehlen. Im Gegensatz dazu spricht man heute von „festsitzendem“ Zahnersatz, wenn der Ersatz fest mit dem natürlichen Zahn oder einem Zahnteil verbunden wird – man sagt dazu auch zementieren, obwohl man da mittlerweile nicht mehr mit Zahnzement, sondern mit Hochleistungsklebern arbeitet.

Je nach Schädigung der Zahnsubstanz werden in der Zahntechnik kleinere oder etwas größere Teile des Zahnes durch sog. Inlays, Onlays, Overlays, Teilkronen oder Veneers ersetzt. Ist ein Zahn besonders schwer geschädigt, aber dennoch erhaltungswürdig, wird er vom Zahnarzt bis auf einen verbleibenden Stumpf abgeschliffen und die fehlende Zahnsubstanz durch eine sogenannte Krone ersetzt, die aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen kann.

Fehlt in der Zahnreihe ein Zahn, kann man die Lücke mittels einer sogenannten Brücke schließen. Dazu ist es aber notwendig, dass man die, der Lücke am Nächsten stehenden, gesunden Zähne abschleift, überkront und mit einem (oder mehreren) zwischen den Kronen befindlichen, sogenannten Brückenglied die Lücke schließt. Je nach Lage kann man eine Lücke von maximal vier nebeneinander fehlenden Zähnen mit einer Brücke schließen (geht nur im Frontzahnbereich). Der Vorteil des Patienten besteht darin, dass sich dieser Ersatz wie die eigenen natürlichen Zähne anfühlt.

Die dritte Variante für den Ersatz von fehlenden Zähnen ist die der „Kombinationsversorgung“. Sie ist teils festsitzend und teils herausnehmbar. Auch hier gibt es die unterschiedlichsten Ausführungen wie z. B. mit Teleskop- oder Konuskronen, Geschieben, Ankern, Stegen, den sogenannten Verbindungselementen zwischen den festsitzenden Teilen und dem herausnehmbaren.

Die sogenannte Implantattechnik versetzt die Zahnmedizin seit erst vergleichsweise wenigen Jahrzehnten in die Lage, einen zahnlosen Kiefer mit einem festsitzend-herausnehmbaren Zahnersatz so zu versorgen, dass der Patient das zurück erhält, was er so lange vermisst hat – wie problemloses Essen, Sprechen, Singen, Pfeifen oder ein Blasinstrument spielen.